So dies und das und auch jenes

Werkbank selber gebaut – Teil 4: die Ablage mit Schubladen

24. April 2016

schubladen1Als ich die Werkbank geplant hatte und auch anfangs beim Bau, war eigentlich nur klar, dass ich auf die Längsschwingen ein Brett als Ablage befestigen wollte. Erst später kam dann die Idee, Schränke einzubauen und das ganze sollte dann nur so hoch werden, dass man auf den Schränken noch mit einem Handbesen die Spähne entfernen konnte.
Im Keller stehen jedoch auch noch sechs alte Pax Kleiderschränke und in einem waren vier alte Schubladen aus Vollholz eingebaut. So richtig sinnvoll genutzt wurden die nicht und so habe ich mich dann doch entschlossen anstatt Unterschränke zu bauen, diese vier Schubladen zu verwenden. Zwei davon sind hohe Schubladen und die beiden niedrigen Schubladen haben sogar noch Holzeinteilungen, also perfekt um Werkzeuge und Kleinteile griffbereit an der Werkbank aufzubewahren. Auch wenn diese Schubladen nur für max. 20 kg Traglast ausgelegt sind, habe ich mich entschlossen, sie zu verwenden.
schubladenkorpus1Und wieder einmal musste ich feststellen, dass der Holzeinkauf beim Baumarkt nicht so ganz ohne ist. Ein Teil der Buchebretter war schon beim Kauf total verzogen, so dass ich den Zuschnitt gar nicht erst bezahlt und mitgenommen habe und in einem anderen Baumarkt unverzogenen Ersatz gekauft habe. Das große Buchebrett, dass ich als Ablage für die Längsschwingen nehmen wollte, hat sich nach einigen Tagen bei mir im Keller verzogen, war aber durchaus noch zu gebrauchen.
Die Breite für den Schubladdenkorpus habe ich Anhand der Maße des Pax Kleiderschranks bestimmt. Die Tiefe hat sich durch die Abmessungen der Werkbank ergeben. Die Höhe eigentlich auch. Eigentlich deswegen, weil ich mich hier offensichtlich vertan habe, aber hierzu später mehr.
schubladenfront1Die Schubladenfronten sollten aufgedoppelt werden, so dass die Front links und rechts über die Seitenteile des Schubladenkorpus ragen sollten. Um die richtige Position der Bohrlöcher zu bestimmen, habe ich an der Schubladenfront einen Holzklotz befestigt, der bei geschlossener Schublade genau auf der Seitenwand aufliegt, so konnte ich den Abstand der Schiene von der Korpusfront ausmessen. Danach habe ich die Schublade wieder entfernt. Ikea bietet eine Bohrschablone an, die ich verwendet habe um nicht jedes Bohrloch für die Schienen einzelnd ausmessen zu müssen.
schubladen2Die vier Schubkästen mussten noch möglichst sinnvoll über die Höhe des Korpus verteilt werden. Natürlich kann man sich auch hier vertun, was ich selbstverständlich auch ausgenutzt habe. Man kann die falschen Bohrlöcher links und rechts erkennen. Wie man rechts sehen kann, hatte ich die Aufteilung jedoch irgendwann fertig.
Jetzt mussten die Schubladen und Schienen wieder ausgebaut werden, denn der Korpus mit der Ablage musste natürlich noch mehrfach geschliffen und eingeölt werden.
Nachdem das Öl eingezogen war, wollte ich den Korpus auf den Längsschwingen des Gestells festschrauben. Und hier kommen wir dann zu dem Punkt, den ich oben schon kurz angesprochen habe.
schubladen3Offensichtlich hatte ich beim Bau des Korpus nur einmal die Dicke der Bucheplatten berücksichtigt, denn anstatt nach oben „Luft“ zu haben, wie ich es eigentlich geplant hatte, schloss der Korpus bündig mit der vorderen Zarge ab, bzw. war sogar 3mm zu hoch. Mit viel Geduld und noch mehr Drücken habe ich den Schubladenkorpus dann so weit auf die Längsschwingen schieben können, dass er Korpus nur noch rund 5mm vorne überstand. Diese 5mm waren genau die Dicke der Rückwand, die ich dann vorsichtig mit einem Multifunktionswerkzeug mit oszillierender Säge gekürzt habe. Nun schloss der Korpus vorne bündig mit dem Gestell und der Längsschwinge ab. Das Ganze habe ich dann mit einigen Schrauben fixiert, damit sich da nichts mehr verschiebt.
Nachdem der Korpus nun eingebaut war, habe ich mich mit der Aufdopplung der Schubladenfronten beschäftigt. Hier wollte ich ja ursprünglich die Front so festschrauben, dass sie über die Korpusseiten ragt und diese verdeckt. Das habe ich aus optischen Gründen wieder verworfen, da die Front dann rechts auch über das Gestell ragen müsste, damit ein ordentliches Bild entsteht. Damit hätte man links das Gestell gesehen, während es rechts von der Schubladenfront verdeckt gewesen wäre.
Ich habe mich dann dazu entschlossen, die Schubladenfronten so zu gestalten, dass sie innenliegend sind, also mussten die Schubladen gut 2cm weiter nach innen, damit die Front dann vorne Bündig mit den Seiten abschließt. Also noch einmal alles ausbauen, neue Löcher bohren und die Schienen wieder festschrauben.
schubladenfront_hobelnDamit die Schubladen nicht aufeinander schleifen, habe ich 2mm Metallstreifen als Abstandshalter zwischen die jeweiligen Fronten gelegt und dann festgeschraubt. Diese 2mm habe ich jedoch absichtlich nicht beim Zuschnitt berücksichtigt, um bei der Montage Spiel zu haben. Was zuviel war, musste jetzt abgehobelt werden. Hierzu habe ich einen Japanhobel genommen, den ich zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Mit diesem Hobel war das Hobeln der Buchebretter überhaupt kein Problem. Man sieht ihn noch rechts im Bild. Man kann auch erkennen, wie ich das Buchebrett mit Spannzwingen in den Löchern der vorderen Zarge befestigt habe. Das hält bombenfest und erleichterte das Hobeln enorm.

Fazit:
Auch wenn beim Bau nicht alles so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt hatte, hat der Bau der eigenen Werkbank richtig Spaß gemacht. Es war neben dem Lautsprecherbau mein erstes großes Holzprojekt.
Einige Dinge würde ich bei einem Neubau heute anders machen. Insbesondere würde ich nie wieder am Werkzeug sparen, denn das rächt sich auf jeden Fall.
Wie man sehen kann, habe ich noch Griffe an die Schubladdenfronten geschraubt. Dies sind fertige Bucheleisten, die ich so gekauft habe. Sie wurden nur geschliffen und anschließend eingeölt.

Ein paar Eckdaten:
Länge: 180 cm mit Vorderzange 192 cm
Breite: 70 cm
Höhe: 94 cm
Gewicht: ca. 150 kg
Kosten: ca. 800 EUR
Bauzeit: fast zwei Jahre

werkbank

Werkbank selber gebaut – Teil 1: die ersten Ideen
Werkbank selber gebaut – Teil 2: die Arbeitsplatte
Werkbank selber gebaut – Teil 3: das Gestell

Kategorie Bastelprojekte, Haus und Garten, Werkstatt

5 Comments »

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  4. Wow, ich finde die Anleitung super. Ich selbst baue zwar keine neue Werkbank. Jedoch werde ich im Frühjahr meine umbauen. Gute TIPPS!!!

    Kommentar by Florian — 28. Dezember 2016 @ 0:35

  5. Hallo Florian, ich wünsche Dir viel Erfolg beim Umbau.

    Kommentar by udo — 31. Dezember 2016 @ 1:09

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