So dies und das und auch jenes

Werkbank selber gebaut – Teil 2: die Arbeitsplatte

1. April 2016

arbeitsplatte01Für den Zusammenbau der Arbeitsplatte mussten doch erst einmal wieder meine alten Holzböcke herhalten. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass man ohne eine Werkbank zu besitzen Schwierigkeiten hat, eine Werkbank zu bauen.
Die Reihenfolge, in der ich das jetzt beschreibe, in der habe ich die Arbeitsplatte und das Gestell nicht ganz zusammengebaut. Während des Aufbaus habe ich gemerkt, dass es sinnvoller ist, die 19mm Löcher von oben zu bohren und das geht natürlich erst, wenn man ein Gestell fertig hat, auf dem man die Arbeitsplatte ablegen kann.
Außerdem kann man die Vorderzange erst sinnvoll einpassen, wenn man weiß, wo das Gestell ist und man somit erkennen kann, wo man Bohrlöcher anbringen kann ohne durch das Gestell zu bohren.
Dafür war es deutlich einfacher das Gestell zusammenzubauen, wenn man es von oben an die fertige Arbeitsplatte einpassen kann.
Die Arbeitsplatte
zargenUm die Zargen mit der Arbeitsplatte zu verbinden habe ich mit einer Flachdübelfräse in die Längsseiten jeweils 4 und in die schmalen Seiten jeweils 3 Schlitze gefräst.
Wo welche Seite dann später hinkommt, habe ich mit Schreinerdreiecken gekennzeichnet.
Eine Flachdübelfräse aus dem Discounter ist scheinbar nicht für Buche ausgelegt, was man deutlich an den verbrannten Fräsungen erkennen kann.
Die Zargen selber werden noch mit Schrauben verbunden. Dazu wurden die Schraubenköpfe versenkt, damit später nichts vorsteht und evtl. Werkstücke beschädigt.
zargenNachdem ich alles zusammengesteckt hatte um mich von der Passgenauigkeit zu überzeugen, konnten die einzelnen Zargen jetzt mit der Arbeitsplatte und miteinander verleimt werden. Hier zeigt es sich dann, dass man nie genug große Zwingen in guter Qualität haben kann. Es lohnt sich wirklich nicht, hier die Billigsten zu kaufen, da sich die Zwingen bei einem großen Anpressdruck doch stark verbiegen. Außerdem sind die Griffe meistens zu dünn und man bekommt nur mit viel Mühe die richtige Kraft auf die Spindel um den notwendigen Druck aufzubauen.
Jetzt, wo ich das hier schreibe, weiß ich schon, dass ich zu Ostern zwei Korpuszwingen der Firma Bessey geschenkt bekommen habe. Diese spielen in einer ganz anderen Liga. Ebenso die KliKlamp, die ich mir gekauft habe. Aber dazu vielleicht in einem anderen Beitrag mehr.
holzleimZurück zur Arbeitsplatte.
Den herausgepressten Holzleim sollte man nach einer kurzen Antrocknungszeit mit einem Plastikspachtel oder einem anderen geeigneten Werkzeug entfernen. Er sollte auf gar keinen Fall aushärten, da man ansonsten sehr viel Aufwand hat, ihn wegzuschleifen um Flecken auf dem Holz zu vermeiden.
arbeitsplatte02Wie man vorne rechts sehen kann, habe ich zumindest an einer Stelle nicht gründlich gearbeitet. Da das die Innenseite ist, die eh nie einer zu sehen bekommt, kann man da drüber hinweg sehen. Das Foto zeigt bereits die fertige Arbeitsplatte mit den Bohrlöchern für das Gestell. Innen ist sie bereits eingeölt.werkbank01
Rechts auf dem Foto kann man dann die Arbeitsplatte auf dem Gestell sehen. Man sieht, dass ich jedes Bein mit drei Schrauben befestigt habe. Zwei gehen durch die langen Zargen und eine durch die kurze Zarge. Die Schrauben sind jeweils 10cm lang und gehen durch die Beine durch. Zur besseren Druckverteilung habe ich auf jeder Seite eine Unterlegscheibe verwendet und alle Schrauben so weit versenkt, dass sie nicht über das Holz hinausragen. So ist auf jeden Fall gewährleistet, dass spätere Werkstücke nicht an den Schrauben hängen bleiben und beschädigt werden.
Bohrungen für die Lochreihen
bohrungen2Weiter geht es mit den 19mm Bohrungen für die Bankhaken, Spannzwingen und Niederhalter. Ich wollte auf jeden Fall 5 Lochreihen haben. Der Abstand von der Seite war durch die Dicke von 4cm der Buchplatten, die ich für die Zargen genommen habe, plus knapp 1cm für den halben Bohrerdurchmesser festgelegt. Blieben von der 70cm breiten Arbeitsplatte noch 60cm übrig, auf denen ich die fünf Lochreihen anordnen konnte. Also habe ich mich für ein 15cm Lochraster entschieden und die fünf Linien für die Lochreihen aufgezeichnet.
bohrungenUm möglichst immer denselben Lochabstand zu bekommen, habe ich mir für den Bohrständer eine Schablone angefertigt, auf dem dieser festgeschraubt wurde. Im Abstand von 15cm und 30cm habe ich ein 19mm Bohrloch gefertigt, durch das ich meinen selbstgedrehter Bankhaken aus einem 2cm Buchestab gesteckt habe.
An sich eine gute Idee, doch 100%ig ohne Spiel habe ich das nicht hinbekommen und so sitzen die Bohrlöcher eben nicht exakt im 15 cm Abstand, sondern variieren etwas. Das zweite Bohrloch bei 30cm auf der Schablone konnte ich deswegen nicht verwenden. So hatte ich immer noch die Möglichkeit das nächste Loch etwas zu justieren. Man sieht es kaum, kann es jedoch messen. In der Praxis habe ich da jedoch keine Probleme festgestellt.
Auf den Fotos sieht man nur den 19mm Flachfräsbohrer, den ich noch zusätzlich gekauft hatte. Die Ergebnisse mit dem 19mm Spiralbohrer waren jedoch identisch und ich habe beide abwechselnd benutzt.
Neben der Arbeitsplatte bekam auch die vordere Zarge eine Lochreihe um auch hier die Möglichkeit zu haben Werkstücke festspannen zu können.
Die Vorderzange
vorderzangeBei der Vorderzange musste erst einmal die Holzbacke aufgedoppelt werden. Ich wollte unbedingt eine 8cm dicke Holzbacke haben, was bei 4cm Bucheplatten bedeutet, dass zwei identische Platten aufeinandergeleimt werden mussten.
Auch hier habe ich erst einmal mit der Flachdübelfräse Schlitze für die Flachdübel gefräst, die die beiden Buchebretter später fixieren sollten.
Anschließend wurden die beiden Bretter verleimt und mit Schraubzwingen zusammengepresst. Der Leim wurde natürlich flächig verstrichen, so dass möglichst die ganze Oberfläche mit Leim bedeckt war.
vorderzange2Bevor ich das jedoch in Angriff genommen habe, habe ich mir in dem sehr freundlichen Woodworker Forum erst einmal Rat geholt, ob ich in die geklebten Platten später mittig Löcher für die Bankhaken bohren kann, ohne dass mir die Verleimung durch den Druck beim Zusammenpressen der Vorderzange auseinander bricht.
Man konnte mir hier die Sorge nehmen und ich kann nach ettlichen Arbeiten mit der Vorderzange bestätigen, dass die Verleimung aussieht, wie am ersten Tag. Da hat sich nichts gelöst oder ist ausgebrochen.
vorderzange3An dieser Stelle habe ich dann beim Schreiben festgestellt, dass ich verdammt wenig Fotos vom Einbau der Veritas Doppelspindelzange habe. Genau genommen sind es gerade mal drei Stück. Veritas, bzw. der deutsche Anbieter, liefert jedoch eine sehr gut beschriebene Anleitung mit, der auch die exakten Maße für die Bohrungen der Löcher für die Spindeln zu entnehmen sind. Weiterhin werden alle Bits für die amerikanischen Schrauben mitgeliefert. Man scheint dort andere Schrauben zu bevorzugen, als in Deutschland.
Links oben ist zu sehe, wie ich die Holzbacke, die fest mit der Werkbank verbunden ist, mit einer Zwinge fixiert habe, um die Löcher für die Doppelspindel zu bohren. Man sieht noch die Verfärbungen durch den Bohrständers. Die Holzbacke ist von hinten mit Holzschrauben an der Werkbank festgeschraubt.
vorderzange4Durch die Bohrlöcher werden die beiden Spindeln geschoben und an der Holzbacke außen mit zwei Schrauben fixiert. Das Loch, was noch zu sehen ist, ist für die Fixierung der Kettenabdeckung.
Die Spindel wird unter der Werkbank in eine Art Mutter gedreht, die mit vier Schrauben unter der Werkbank an der Zarge befestigt wird.
Damit Werkstücke beim Spannen nicht auf der Spindel sitzen, liefert Veritas zwei Metallstifte mit, die innen in der fest montierten Holzbacke so befestigt werden, dass sie als Auflage für das Werkstück dienen, ohne dass dieses die Spindel berührt.
arbeitsplatte_fertigIn der beweglichen Holzbacke werden entsprechende Aussparungen gebohrt, damit die Stifte beim Zusammendrehen der Vorderzange dort eintauchen können.
Wie schon geschrieben, wird eine ausführliche Anleitung mitgeliefert, in der genau beschrieben wird, wo die Löcher zu bohren sind. Trotzdem werde ich noch Fotos von der montierten Doppelspindelzange nachliefern.
Links sieht man die fertige Arbeitsplatte. Alle Löcher sind gebohrt, die Platte ist mehrfach geschliffen und eingeölt.
Die Kettenabdeckung für die Veritas Doppelspindelzange ist montiert. Links habe ich den Zangenschlüssel zum Drehen der Vorderzange weggelassen, da dort die Wand das problemlose Drehen verhindert. Mitgeliefert wird er aber.

…to be continued.

Werkbank selber gebaut – Teil 1: die ersten Ideen
Werkbank selber gebaut – Teil 3: das Gestell
Werkbank selber gebaut – Teil 4: die Ablage mit Schubladen

Kategorie Bastelprojekte, Haus und Garten, Werkstatt

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