So dies und das und auch jenes

Mad Max 4 – Fury Road

28. Mai 2015

Mad Max 1 und 2 habe ich 1983 oder 1984 zum ersten mal gesehen. Ich fand die Geschichte faszinierend und die Actionszenen beeindruckend. Besonders der zweite Teil hat hier ja einiges zu bieten.
Für den dritten Teil bin ich sogar ins Kino gegangen und war sehr enttäuscht. Daran konnte auch der Auftritt von Tina Turner als Aunty Entity und Angry Anderson (Rose Tattoo) als Ironbar nichts ändern. Ich fand den Film einfach schwach und keine würdige Fortsetzung.
Dank der Indizierung der ersten beiden Teile bekam man die im Fernsehen nur stark zensiert zu sehen, so dass ich mir die ungeschnittene Fassung auf DVD aus den Staaten habe mitbringen lassen.
Irgendwann habe ich dann die ersten Gerüchte gelesen, dass es einen weiteren Mad Max Teil geben soll, allerdings ohne Mel Gibson. Anders als bei James Bond, wo man sich ja inzwischen daran gewöhnt hat, dass jeder Bond Darsteller nur ein paar Filme dreht, ist Mel Gibson aber Mad Max. Es wird seine Geschichte erzählt. Eine Fortsetzung ohne ihn kann also eigentlich gar nichts werden.
Gestern war es dann soweit. Ich war im Kino und habe mir Mad Max 4 – Fury Road in 3D angesehen. Das war übrigens mein erster Film in 3D und zumindest das war beeindruckend.

Zum Film selber, die Handlung ist schnell erzählt. Eine Gruppe Frauen angeführt von Furiosa fliehen in einem Kampftruck durch die Wüste und werden von den Bösen, angeführt von Immortan Joe, verfolgt, da Joe sein Eigentum, die Frauen, zurück haben will.
Mad Max selber verkommt hier erst einmal nur zum Statisten, der Anfangs an einem Verfolgerfahrzeug hängt und dem eigentlich Fahrer als Blutkonserve dienen muss. Die Action spielt erst einmal woanders.
Irgendwie kommt es dann wie es kommen muss. Zwischen dem Fahrer, Max und den Frauen kommt es zum Kampf. Max schließt sich den Frauen an und alle zusammen fliehen vor den Verfolgern.
Der Fahrer, der immer noch an seinen Anführer Joe und das Gerede vom Einzug in Valhalla glaubt, folgt ihnen, erkennt aber im Laufe der Zeit, dass das wohl doch nicht so das Wahre ist und schließt sich den Flüchtenden an.
Der eigentliche Zufluchtsort namens Greenplace existiert jedoch nicht mehr, das Wasser ist vergiftet, Pflanzen gedeihen nicht mehr.
Was also tun? Hier kommt Max dann auf die Idee, nachdem Immortan Joe und seine Warboys auf der Jagd nach ihnen sind, zurück zur Zitadelle, dem Hauptquartier von Joe zu fahren, da dies nun unbewacht ist.
Gesagt getan. Auf der Rückfahrt kommt es dann zum entscheidenden Kampf, in dessem Verlauf Immortan Joe den Tod findet und der Fahrer dabei doch noch zu seinem Einzug in Valhalla kommt.
Zurück in der Zitadelle wird Furiosa die neue Anführerin und Mad Max zieht sich ganz nach der alten einsame Kämpfer Manier zurück.
Das wars dann nach gut 2 Stunden.

Die Bilder muss man dann erst einmal auf sich wirken lassen, denn die waren echt grandios. Auf übertriebene Computereffekte wurde verzichtet, was man dem Film auch in positiver Weise ansieht.
Einige Ideen sind spitze. So zum Beispiel der Gitarrist, der mit einer total abgefahrenen Gitarre auf einem Wagen voller Lautsprecher festgebunden ist und begleitet von 4 Trommelspielern, deren Getrommel von „Hornlautsprechern“ verstärkt werden, die Angriffsmusik spielt.
Andere Szenen, wie beispielsweise die ewig auftauchenden Gesichter und Figuren der „im Stich gelassenen“ wurden scheinbar nur des 3D Effekts wegen gedreht.
Als Immortan Joe am Anfang des Filmes seine „Panzerung“ und die Maske angelegt bekommt, musste ich spontan an Darth Vader denken, die Parallelen sind doch zu offensichtlich.

Was bleibt nach den gut 2 Stunden?
Mad Max 4 – Fury Road ist ein sehr guter Action Film, der Spaß gemacht hat, aber für mich ist das kein Mad Max Film.
Die Geschichte ist dank der vielen Action eindeutig zu kurz gekommen. Ja, Max kommt in dem Film vor, aber es hätte auch genauso gut jeder andere Charakter sein können. Für mich wirken die Schauspieler schwach und ausdruckslos.
Allerdings ist mir das auch schon in anderen Produktionen, extrem bei den neuen Star Wars Filmen, aufgefallen, irgendwie bleibt von den Charakteren nichts hängen.

Positiv ist jedoch, dass der erste Mad Max 2015 endlich vom Index gestrichen wurde. In wieweit das durch den vierten Teil beeinflusst wurde, sei mal dahingestellt.
Bleibt zu hoffen, dass George Miller die ersten Teile nicht durch neue und überflüssige Szenen genauso verhunzt, wie George Lucas es bei den alten Star Wars Teilen gemacht hat.

Kategorie Film Kritiken, Testberichte

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