So dies und das und auch jenes

NAS Server im Eigenbau – Teil 1: Die Hardware

28. Mai 2015

hp_proliant01Vor rund 10 Jahren habe ich damit angefangen meine Daten, die ich nicht mehr so häufig benötige, sowie meine Datensicherungen auf NAS Server auszulagern.

Mein erster NAS Server war ein ALL6200 von Allnet. Die erste Version, die ich 2005 oder 2006 gekauft hatte, hat die 250 GB IDE Festplatte noch mit FAT32 formatiert. Erst spätere Firmwareupdates erledigten das dann mit dem Linux Dateisystem EXT3.
Das Gerät verfügte nur über eine 100MBit/s LAN Schnittstelle und schaffte gerade mal knapp 4MB/s lesend.
Es lief aber recht zuverlässig, so dass ich mir ein Jahr später dann das größere Modell ALL6600 mit 5 Festplatteneinschüben gekauft habe.
Inzwischen wird der ALL6200 nicht mehr verwendet, da er sich unter Windows 7 beim Schreiben von vielen Dateien leider „abmeldet“ und erst nach einem Neustart wieder ansprechbar ist.

hp_proliant02In den All6600 habe ich dann 5 SATA Festplatten mit jeweils 250GB im RAID 5 Verbund laufen lassen, so dass ich schon 1TB zur Verfügung hatte. Das Gerät verfügt über zwei GBLan Anschlüsse und über diverse USB sowie eine eSATA Schnittstelle.
Trotz der GBLan Anschlüsse kam ich bei dem Gerät nie über viel mehr als 25MB/sec lesend beim Datendurchsatz.
Dieses Gerät nutze ich eigentlich nur noch für meine Festplatten Images und für gelegentliche Backups meiner MP3 Sammlung.

Der dritte NAS Server wurde dann 2009 eine DiskStation DS209+II von Synology. Eingebaut habe ich zwei 1TB Festplatten im RAID 1 Verbund. Das war, wenn ich mich richtig erinnere, damals das Maximum. Durch diverse Updates laufen heute auch einige 2TB Platten in der DiskStation.
hp_proliant03Weiterhin wurde am USB Anschluss mein Farbblaserdrucker im Netzwerk verfügbar gemacht. Über die eSATA Schnittstelle der DiskStation wurde eine externe SATA Festplatte angeschlossen um die wichtigsten Daten noch einmal extern zu sichern.
Synology hat den DiskStation Manager (DSM), quasi das Betriebssystem des NAS Servers, kontinuierlich weiterentwickelt und zig optionale Komponenten über das Paketzentrum angeboten, die die Einsatzmöglichkeiten der DiskStation erweitert haben.
Hier seien zum Beispiel der Medienserver, auf den meine diversen Streaminggeräte zugreifen und die MP3s abspielen, und die Downloadstation genannt, die längere Downloads im Hintergrund ohne PC durchführt.
Weiterhin sind komplette Mailserver, mySQL Datenbanken, Foren und Blogsoftware installierbar.
Ein Virenscanner rundet das Angebot für mich ab.

Eigentlich ein sehr gutes System, warum dann aber einen neuen NAS Server?
Die Antwort ist ganz einfach. Zum einen hatte ich nur 1TB Speicherkapazität und zum anderen musste mal wieder etwas Neues her.

Ich habe lange überlegt, ob ich mir wieder eine fertige NAS Lösung von Synology kaufen sollte oder ob dieses Mal eine „Bastellösung“ das Richtige wäre.
Am Ende habe ich mich für eine Selbstbaulösung entschieden, zum einen weil ich durch Zufall den HP ProLiant MicroServer gesehen habe und mir das Gehäuse mit den Erweiterungsmöglichkeiten gefallen hat und zum anderen weil NAS Server von Synology, die mich interessiert hätten, ohne Festplatten auch bei rund 400 EUR lagen.
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, wegen negativer Erfahrungen im Druckerbereich und nach dem Kauf von Palm durch HP, nie wieder etwas von HP zu kaufen, aber „leider“ hat mich der HP ProLiant MicroServer voll überzeugt, so dass ich hier schwach geworden bin.
Der HP ProLiant MicroServer ist wie folgt ausgestattet:platine_ohne01

  • AMD Turion II Neo N40L Dual Core mit 2×1.50GHz
  • 1x PCIe x16 Low Profile
  • 1x PCIe x1 Low Profile
  • 2 GiB RAM, von zwei Slots ist einer belegt, unbuffered, ECC und nicht ECC möglich
  • 250 GB SATA Festplatte
  • 7x USB 2.0 Anschlüsse, 4x vorne, 2x hinten und 1x onBoard
  • 1x eSata Anschluss
  • 4x 3,5″ SATA Festplatten Einschübe, davon einer mit der 250 GB Festplatte belegt
  • 1x GB LAN
  • 1x VGA
  • 1x 120mm Systemlüfter auf der Rückseite
  • kein optisches Laufwerk

laufwerke01speicher01remote_access_card01Da der HP ProLiant MicroServer kein optisches Laufwerk mitbringt und nur eine 250GB Festplatte, musste ich ihn für meine Zwecke etwas aufrüsten und so habe ich zusätzlich die folgenden Komponenten bestellt:

  • 3x 2TB Western Digital WD20EARX Green
  • 1x Plextor PX-L890SA DVD Brenner
  • 1x HP Micro Server Remote Access Card Kit
  • 1x Kingston KTH-PL313E/4G HP 4GB 1333MHZ DDR3 ECC

platine_mit01Der Einbau der zusätzlichen Komponenten funktioniert problemlos. In der Innenseite der Tür bringt der MicroServer sogar Schrauben für den Einbau der Laufwerke in die Festplatteneinschübe samt passendem Stern Schraubenschlüssel mit. Nur für die Stromversorgung des optischen Laufwerks musste ein Stromadapter zusätzlich besorgt werden.
Da ich nicht vorhabe, an dem Standort des Servers Tastatur, Maus und Monitor zu stellen, habe ich mir den Luxus einer Remote Acces Card gegönnt.
Die RAC wird, wie links im Bild zu sehen ist, einfach in den freien PCIe x1 Slot gesteckt, mit dem Netzwerk verbunden und stellt dann neben allgemeinen Server Konfigurationen auch einen virtuellen KVM und Media Zugriff zur Verfügung.
hp_proliant_fertig01hp_proliant_fertig02Über den virtuellen Media Zugriff können dem HP ProLiant MicroServer ISO Images als Laufwerke gemountet werden, so dass ein eigenes optisches Laufwerk eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. Hier hätte ich mir vielleicht die Beschreibung vor dem Kauf durchlesen sollen, aber egal, jetzt ist es zu spät.
Wie links und rechts abgebildet steht der Server seit 2012 bei mir im Schrank und ist seit dem in Betrieb.

NAS Server im Eigenbau – Teil 2: Die Remote Access Card

Kategorie Computer, NAS Server im Eigenbau

Ein Kommentar »

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    Pingback by Black Blog » Blog Archive » NAS Server im Eigenbau – Teil 2: Die Remote Access Card — 29. Mai 2015 @ 11:11

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